"Die wichtigsten Signale sind bei der Konfliktdiagnose nur zu erahnen. Es ist nur im jeweiligen Kontext eine zutreffende Einschätzung dazu möglich, ob die aufgeführten Anzeichen tatsächlich als Konfliktsymptome anzusehen sind."
Von Konfliktanzeichen über Konfliktsymptome bis zur Konfliktdiagnose
Konfliktdiagnose: Konflikte richtig diagnostizieren
Konfliktbegünstigende Umstände erkennen, Konfliktsymptome richtig deuten
Wozu eine Konfliktdiagnose? Der Anspruch an Führungskräfte aller Ebenen, potenzielle Risiken durch Konflikte aktiv zu managen, erfordert die Fähigkeit, Konflikte im Sinne eines Frühwarnsystems rechtzeitig zu erkennen.
Tatsächlich ist der Konflikt nicht erst dann da, wenn von den Beteiligten offen Widersprüche formuliert werden. Wenn die Flammen lodern, ist es schon fast zu spät für geschickte Interventionsformen.
Konfliktdiagnose I: Konfliktbegünstigende Umstände erkennen
Im Idealfalle erkennt die Führungskraft bereits konfliktbegünstigende Umstände, schärft ihre Sensibilität für Konfliktsignale und ergreift rechtzeitig entsprechende Maßnahmen. Unsere Checkliste (» hier anfordern) unterstützt Vorgesetzte bei der Ermittlung von Umständen und Situationen, die das Entstehen von Konflikten fördern oder dazu beitragen, bereits bestehende Konflikte zu verfestigen.
Die Ergebnisse sind in mehrfacher Weise nutzbar: Führungskräfte erkennen auf dieser Basis leicht, ob sie eine erhöhte Aufmerksamkeit für Konfliktsymptome an den Tag legen sollten. Sie finden damit zudem Ansatzpunkte für die Konfliktprävention. Und sollte bereits ein Konflikt vorliegen, kann der Vorgesetzte gezielt konfliktstabilisierende Aspekte eliminieren.
Konfliktförderliche Bedingungen
- Ausgehend vom Mitarbeiter, z.B. fehlende Informationsweitergabe an den Vorgesetzten oder Defizite bei Konzentration, Sorgfalt und Leistung
- Ausgehend von der Führungskraft, z.B. unklare Verantwortungsbereiche, nicht transparente Entscheidungen, unzureichendes Feedback
- Im Verhältnis zwischen Mitarbeitern einer Ebene, z.B. Werte- und Kulturgegensätze, mangelnde Sozialkompetenz, veränderte und gegensätzliche Rollen und Rollenerwartungen
- Konfliktförderliche Strukturen und Prozesse im Unternehmen, z.B. zu hohe Distanz (Filialen), zu große Nähe (enge Arbeitsbedingungen), Veränderungsprozesse (Verunsicherung, Ängste » Konflikte)
Grundsätzlich ist weniger wichtig, ob eine Situation tatsächlich so ist wie beschrieben, sondern ob sie von den Beteiligten so wahrgenommen wird. Bejahendenfalls sollte die Führungskraft ihre Aufmerksamkeit für Konfliktsignale und Konfliktsymptome erhöhen.
Konfliktdiagnose II: Konfliktsymptome deuten
Denn dann könnte dort etwas schwelen, was bald brandheiß auflodern könnte. Damit Führungskräfte im Bedarfsfall die bestehende Situation zügig auf Konfliktanzeichen und Konfliktsignale untersuchen können, haben wir einen Überblick über die wichtigsten Konfliktsymptome (» hier anfordern) erstellt. Manche werden Sie aus Ihrer Erfahrung heraus direkt erkennen und zutreffend einordnen.
Die wichtigsten Frühwarnsignale sind zweifellos bei der Konfliktdiagnose nur zu erahnen oder zu „erfühlen“. Es ist Führungskräften nur im jeweiligen Kontext eine zutreffende Einschätzung dazu möglich, ob die aufgeführten Anzeichen tatsächlich als Konfliktsymptome anzusehen sind. Konfliktsymptome spiegeln sich häufig in den folgenden Bereichen wider:
Konfliktanzeichen erkennen
- Konfliktsignale in verbalen Äußerungen, z.B. Widerspruch, spitzer Unterton, Gerüchte, Sarkasmus, Zynismus, plötzliches Schweigen oder Auflösung von Grüppchen, wenn andere hinzutreten
- Konfliktanzeichen in der Körpersprache, z.B. Abwehrhaltung, Körper abwenden, verschränkte Arme, Ausdruckslosigkeit (Null-Gesicht)
- Konfliktsymptome im Verhalten spiegeln oft Flucht, Deckung, Angriff wider:
Flucht-Verhalten, z.B. oft krank geschrieben, geringe Sorgfalt
Deckung, z.B. Dienst nach Vorschrift, Überfreundlichkeit
Angriff, z.B. Widerstand, verdeckte Sabotage, Arbeitsverweigerung
Konfliktsymptomen nachgehen
Sofern Menschen nicht auf Grund erkannter, konfliktbegünstigender Umstände ihre Antennen vorsorglich ausgefahren haben, wird den Konfliktanzeichen und Konfliktsymptomen im Alltag oftmals wenig Beachtung geschenkt. Erst in der Rückschau, wenn ein Konflikt unübersehbar ist, werden die übersehenen Konfliktsymptome als solche erkannt. Sie fügen sich dann schnell zu einem klaren und in sich schlüssigen Gesamtbild zusammen.
Viele Führungskräfte ärgern sich darüber, dass sie die Konfliktsymptome nicht erkannt, nicht ernst genug genommen oder nicht frühzeitig Maßnahmen ergriffen haben. Denn haben sich Konfliktbeteiligten erst einmal auf den Weg in die Konfliktspirale begeben, sind einfach anzuwendende Techniken zur Konfliktintervention zumeist nicht mehr möglich.
Wenn Sie direkt mit einem Experten über Ihre Möglichkeiten zur Konfliktdiagnose sprechen möchten, nehmen Sie bitte einfach Kontakt zu uns auf.
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